Meine Gaumensegel-OP. Teil 1: Falscher Tierarzt, falscher Zeitpunkt?

Es ist ja hinreichend bekannt, dass wir Bulldoggen oder generell Plattschnäuzer Probleme mit dem Atmen haben. Die natürlichste Sache der Welt, die jedes Lebewesen zum Überleben braucht, wurde uns durch die (Über-)Züchtung der Menschen mit den Jahren immer weiter erschwert. Eine recht traurige Sache. So auch bei mir. Dabei haben Frauchen und Herrchen, als sie mich „auserwählt“ haben, extra darauf geachtet, dass meine Schnauze nicht allzu platt ist. Wenngleich man das in einem Alter von damals neun Wochen eh nie wirklich voraussagen kann und die Sache ohnehin unabhängig von der Länge der Schnauze ist. So schlau sind die Beiden wenigstens heute.

20120529_182416Spazierengehen im Sommer? Nein, danke.

Jedenfalls kam es, wie es kommen musste. Je älter ich wurde, desto schwieriger gestaltete sich für mich das Toben. Besonders in heißen Tagen war schon das normale Spazierengehen für mich eine reine Tortur. Ständig musste ich mich übergeben, schnappte nach Luft und war nach gerade mal 15 Minuten platt wie ne Flunder. Schön war das nicht, auch nicht für Herrchen und Frauchen mit anzusehen.

Tierarzt? Finde ich gut. Noch.

Also entschlossen sich Herrchen und Frauchen mit mir zum Tierarzt zu gehen. Meine Ärztin war bis dato noch echt locker drauf, ständig lobte sie mich, was ich für ein Prachtkerl sei, kerngesund und so eine tolle Figur. Naja. Da hatte sie natürlich nicht unrecht. Ich bekam Leckerlis und bis auf ein bisschen in die Ohren gucken, pieksen und so Kleinkram, ist dort auch nichts Schlimmes geschehen. Darum habe ich den Angstschweiß der anderen Vierbeiner im Warteraum auch nie verstanden. Bis der Tag X kam.

Die Suche nach einem guten Tierarzt für Bulldoggen.

Die bis zu diesem Zeitpunkt noch sehr nette Tierärztin hatte uns dann eine Empfehlung gegeben für einen Tierarzt, der sich auf Bulldoggen spezialisiert hat: Dr. Pilarski in Dortmund. Ihr Menschen vertraut euch ja gegenseitig offenbar nicht wirklich, deswegen recherchierte Frauchen stundenlang im Internet, ob der Herr Dottore denn auch wirklich gut sei. Die Meinungen hatten nur einen Tenor: ja. Was uns im Nachhinein ehrlich gesagt erstaunte. Wir vereinbarten einen Termin und fuhren hin.

CIMG11141 (1)Dr. Pilarski und die Massenabfertigung.

Als wir bei Dr. Pilarski ankamen stand schnell fest: Ich muss unters Messer. Dass er das überhaupt sehen konnte, war erstaunlich. Mein Rachen war nämlich so eng, dass der werte Herr Dottore überhaupt nicht richtig hineinschauen konnte. Nur mal so nebenbei: Es gibt eine Tierklinik in Holland, wo die Ärzte die Hunde extra in Narkose legen, um mit einer Kamera genau zu sehen, was gemacht werden muss. Warum? Weil man eben oftmals nicht in den kleinen Schlitz Rachen hineinsehen kann. Zu dieser Klink erzähle ich euch im nächsten Teil mehr. Nach einer 5-minütigen Untersuchung, wenn überhaupt, stand zumindest für den Herren Doktor Rabiata – wie ich ihn liebevoll nenne – fest: Das Gaumensegel muss gekürzt werden und die Mandeln müssen raus. Eine kurze Erklärung und weg war der Mann, der mich irgendwie nur wie ein Stück Ware behandelt hatte. Mir ging es gar nicht gut, hundeelend war mir, irgendetwas stimmte hier nicht. Noch nie war ein Mensch so unfreundlich und so ruppig zu mir. Heilfroh war ich als ich wieder draußen war, ich habe mich gefreut, wie 20 wildgewordene Chiwawas. Wie es mit der OP weiterging, das erzähle ich euch morgen in Teil 2.

Jedenfalls wurde uns an keiner Stelle etwas davon gesagt, dass das Gaumensegel bis zu einem Alter von zwei Jahren, manchmal auch länger wieder nachwachsen kann. Die OP war natürlich dennoch gut für mich, so viel sei an dieser Stelle verraten. Aber man hätte diese doch nicht ganz irrelevante Tatsache als Arzt dennoch erwähnen können/müssen. Ich spreche an dieser Stelle natürlich nur von meinen persönlichen Erfahrungen.

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Madox

Da guckste, wat? Von wegen Hunde können nicht denken. Zugegeben: Einige meiner vierbeinigen Artgenossen lassen tatsächlich an so mancher Hirntätigkeit zweifeln. Ich mein, wer trägt denn heute noch Dauerwelle? Echt wahr. Ich kenne da einige. Jaja, was ich schon in meinen 21 Hundejahren alles sehen musste. Deswegen wird es Zeit für mein eigenes Blog. Aber wo bleiben meine Manieren? Wenn ich mich vorstellen darf: Ich bin Madox.

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2 Antworten

  1. 20. März 2015

    […] Goldfisch-Gedächtnis eine kleine Erinnerungshilfe: Das erste Mal haben sie mir im zarten Alter von einem Jahr das Segel gekürzt, am Gaumen angenäht und mir meine Mandeln geklaut, das zweite Mal war während meiner […]

  2. 12. Oktober 2017

    […] Natur hat mich nicht nur mit einem viel zu langen Gaumensegel gequält, sie hat mich auch noch mit einem ganz sensiblen Gaumen gesegnet. Ganz zum Ärger von […]

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