Liebes-Trip mit Gini

Gini und Madox frenchie

Damals als ich noch das Maskottchen von unserem eigenen ClubCafé gewesen bin, war mein Leben noch ziemlich turbulent. Ständig lernte ich neue Menschen kennen, die meisten waren nett, manche aber sehr eigenartig. Sie rochen ziemlich streng nach Alkohol und hatten nicht selten Probleme sich auf ihren zwei Beinen zu halten. Vorteil Madox: Besser wenn man vier davon hat. Neben den Menschen kamen mich aber auch oft Hunde besuchen. Mein absoluter Höhepunkt war sie, die Eine, meine Freundin Gini.

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Gini heißt mit vollem Namen Ginger und ist ein superheißer Feger, eine Mischung aus Boxer und Staffordshire Terrier. Die Braut hat es faustdick hinter ihren wunderschönen Ohren, sag ich euch. Kein Wunder: Gini ist ihres Zeichens eine kleine Weltenbummlerin und viel rumgekommen. Sie lebte bereits in Hamburg, Cuxhaven und aktuell leider in Berlin, eine richtige Gangstabraut eben. Daneben sah ich aus wie ein Waisenknabe, komplett grün hinter den großen Löffeln.

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Meine unerfahrene Ader führte vermutlich auch dazu, dass Gini mir meistens null Beachtung schenkte. Ein hartes Los für mich. Hals über Köpfchen hatte ich mich doch verliebt. Und als auch mein penetrantestes Verhalten keinerlei positiven Effekt zeigte, war ich ratlos. Manchmal keifte sie mich richtig an. Grrr… etwas heiß war das schon. Ok. Und wenn, ja wenn Gini einen guten Tag hatte, dann durfte ich sogar mit ihr abhängen. Wir hingen dann im Club rum, auf unserem Plätzchen oder den vielen Couchen und chillten eine Runde. So ein Clubleben macht auf Dauer hundemüde.

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Was Gini von mir Unterschied, war vor allem ihr Benehmen gegenüber ihres Menschen. Sie gehorchte ihrem Frauchen aufs Wort. Bis heute kann ich das nicht nachvollziehen, also bitte, als wenn man da immer Bock drauf hätte. Gini schon. Sie lief nicht alleine auf oder über Straßen und ihr Frauchen musste sie nur eines Blickes würdigen und Gini wusste sofort was los war. Eines Tages, als wir zwei Beide wieder so im Laden abhingen, kam Gini auf eine abenteuerliche Idee: „Komm, lass uns ma gucken, was da daraußen so los ist!“ Ich blickte zur Tür. Die stand offen.

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Echt? Ganz allein? Für eine Weile überlegte ich noch, dann sah ich auch schon wie Gini stolzen Hauptes herauswackelte. Na klar! Diesem Hintern musste hinterher! Also folgte ich ihr hinaus auf die Straße. Frauchen und Herrchen merken schon nichts, dachte ich. Gini schritt elegant Richtung Hauptstraße. Ich hinterher. Wir beide, Gini und Madox, gemeinsam in Freiheit, leinenlos, schwebend im siebten Himmel. So jedenfalls mein romantischer Gedanke. Dass das belebte Viertel und die stark befahrene Straße weniger an Romantik glänzten, fiel mir erst später auf. Überhaupt nicht romantisch war der nervige Moment, als Frauchen schreiend um die Ecke gerannt kam. Na klasse. Fiel anscheinend doch auf, unser kleiner Liebesausflug. Hab ich doch gesagt.

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Madox

Da guckste, wat? Von wegen Hunde können nicht denken. Zugegeben: Einige meiner vierbeinigen Artgenossen lassen tatsächlich an so mancher Hirntätigkeit zweifeln. Ich mein, wer trägt denn heute noch Dauerwelle? Echt wahr. Ich kenne da einige. Jaja, was ich schon in meinen 21 Hundejahren alles sehen musste. Deswegen wird es Zeit für mein eigenes Blog. Aber wo bleiben meine Manieren? Wenn ich mich vorstellen darf: Ich bin Madox.

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