Madox seine Tischmanieren – Angst und Schrecken unterm Essenstisch

französische bulldogge fliege

Ab und an kommen Frauchen und Herrchen auf die Idee, woanders zu essen als zuhause. Dann dinieren sie auswärts, selbstredend nicht ohne meine geschätzte Anwesenheit. Ich, der kleine schwarze Schatten auf vier Pfoten, weiche den Beiden nämlich nicht von der Seite.

Und der Begriff „Schatten“ trifft es fast auf den Punkt, denn im Allgemeinen verhalte ich mich vollkommen ruhig, sobald wir die Räume betreten, in denen die Menschen schmatzenderweise an viel zu eng zusammen gepferchten Tischen sitzen. Warum die das gut finden, kann ich beim besten Bully-Willen nicht kapieren. Zuhause ist doch viel mehr Platz und viel gemütlicher. Nun gut. Man muss ja bekanntlich nicht alles verstehen, und was ihr Menschen für komische Angewohnheiten habt, sowieso besser nicht. Wir kommen da jedenfalls rein und in meinem Köpfchen entstehen die wunderbarsten Bilder, von duftendem Fleisch, Käse, Würsten und Dingen, die ich noch nie probieren durfte. Da frage ich mich: Wieso eigentlich nicht? Das riecht doch sooo gut!

Ich lasse mir selbstverständlich nichts von meiner kulinarischen Euphorie und Tagträumerei anmerken und stolziere völligst cool und mit einer Basset-ähnlichen Gelassenheit neben Frauchen und Herrchen entlang. Am Tisch angekommen wird mein Plätzchen hergerichtet. Ihr müsst wissen, dass ich mit meinem fast nackigem Bauch ziemlich pingelig bin, was kalte Böden angeht. Ihr würdet euch doch auch nicht nackig unter einen Tisch auf eisigen Fliesenboden legen – hoffe ich. Das sähe nämlich ziemlich doof aus. Jedenfalls wird meine Decke oder wahlweise Frauchens Jacke unter dem Tisch ausgebreitet und die königliche Franzosenecke für meine Wenigkeit vorbereitet. Jetzt nur noch Leine und Halsband lösen, und ich bin soweit. Meistens schlafe ich direkt ein, die ganzen Beine, die da ständig durch die Gegend wuseln, machen einen ohnehin nur nervös. Ganz leise schnarche ich vor mir hin, die Ohren natürlich wachsam gespitzt, bis Frauchen aufsteht. Dann reiße ich die Augen auf und weiß: ‚Abfahrt, los geht’s! Nichts wie raus hier.‘

Von jetzt auf gleich wachzuwerden erfordert eine ausgeklügelte Methodik, die ich für mich persönlich in den letzten fünf Jahren entwickelt und perfektioniert habe: Ich stehe auf, dann strecke ich mich ausgiebig, so viel Zeit muss immerhin sein, und dann setze ich sie ein, meine Geheimwaffe gegen Müdigkeit: „Bähhhkräähhhmöööhuuuuukrähähää!“ Ich brülle wie ein ausgewachsener Löwe einmal quer durch das Restaurant, so laut ich kann. Wachwerden garantiert, und zwar – selbstlos wie ich bin – einmal für alle. Nanu? Plötzlich spüre ich lauter erstarrte Blicke, die unwohl auf meinem Pelz haften. Den Gästen steht der Schock förmlich ins Gesicht geschrieben. Was die wohl denken, was für ein Monster unter dem Tisch hervor gekrochen kommt?

französische bulldogge restaurant

Alles gut, Kumpel. Ich bin es doch nur, euer kleiner, süßer Madox. Das denken sich Frauchen und Herrchen auch. Und deswegen gibt es im Auto angekommen immer noch etwas Leckeres für meinen eigenen Gaumenschmaus. Guten Appetit. Bon appétit! Aber das nächste Mal bitte wieder zuhause. Da is(s)t es immer noch am schönsten.

Madox

Da guckste, wat? Von wegen Hunde können nicht denken. Zugegeben: Einige meiner vierbeinigen Artgenossen lassen tatsächlich an so mancher Hirntätigkeit zweifeln. Ich mein, wer trägt denn heute noch Dauerwelle? Echt wahr. Ich kenne da einige. Jaja, was ich schon in meinen 21 Hundejahren alles sehen musste. Deswegen wird es Zeit für mein eigenes Blog. Aber wo bleiben meine Manieren? Wenn ich mich vorstellen darf: Ich bin Madox.

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