OP mit einer Bulldogge – nein, danke! Sterben bitte ein anderes Mal.

Als Bulldogge hat man es einfach nicht leicht. Man ist rassebedingt dermaßen vorbelastet, dass ein normales Leben – wie es meine Artgenossen oft führen dürfen – einfach nicht möglich ist. Da wird man offengestanden ein wenig neidisch. Krass ist allerdings, dass immer wieder etwas Neues hinzu kommt. Wie jetzt schon wieder geschehen.

Seitdem ich meine Bandscheiben-OP hatte laufe ich irgendwie eigenartig. Das gebe ich ganz offen zu. Meine beiden Hinterbeine nutze ich manchmal gar nicht, als wenn sie nicht da wären. Mein gesamtes Gewicht samt des dicken Kopfes lastet dementsprechend auf meinen Vorderpfoten. Der Tierarzt meinte kürzlich bei meiner fast wöchentlichen Visite, ich sehe aus wie die Bulldogge von Tom und Jerry, Hector. Ihr wisst sicherlich noch wie der aussah, oder?

So:

Hector_the_Bulldog

 

Jaja, lacht nur. Etwas Ähnlichkeit könnte in der Tat bestehen. Hinzu kommt, dass meine Vorderpfoten sich spreizen wegen der ständigen Gewichtsbelastung, man könnte fast meinen, ich sei ein Frosch. Als mir dann wochenlang meine Pfoten wehtaten und ich mehr und mehr humpelte, lag die Vermutung nahe, dass die Schmerzen aus dem ständigen Verkrampfen resultieren könnten. Das dachte auch Tierarzt Nummer eins – und verordnete mir eine zehntägige Schmerztherapie. Als die aber nicht anschlug schleppten Frauchen und Herrchen mich zu einem anderen Tierarzt. Zweite Meinung und so. Ihr kennt das.Französische Bulldogge: Tierarzt

Der stellte fest, dass ich mir in beide Pfoten irgendetwas hereingetreten hatte. Muscheln, ein Graskorn, irgendetwas in der Art. In Beide (!), eine Kunst für sich. Der Arzt musste die angeschwollene Blase zwischen meinen Pfoten aufschneiden, das tat so unendlich weh. Ich wäre am liebsten durchgedreht. Kannste aber nicht, weil die dich ja festhalten, als wärest du ein wildes Tier – was meine Geräuschkulisse eventuell vermuten lassen könnte. Zugegeben.

Die ganze Schose zieht sich nun schon über zwei Wochen hin, eine Woche lang musste ich so einen behinderten Verband tragen. Darunter habe ich so geschwitzt, dass ich sogar Schweißmauken bekommen habe. Ja, die gibt es auch bei Hunden. Keine Ahnung, warum ihr immer in diesen komischen Schuhen durch die Gegend lauft. Das stinkt doch!

Heute sind wir also wieder zum Tierarzt. Zur Kontrolle. Die Tierärztin meinte, ich dürfe demnächst nicht mehr so oft kommen, weil ich mich so sehr aufrege, dass ich drohe zu kollabieren. Ey sachma, geht’s noch?! Ich hab‘ bestimmt noch andere Hobbys als ständig beim Tierarzt auf der Matte zu stehen. Ganz sicher.

Dann meinte sie, ich würde um eine OP nicht herum kommen. Bitte was?! Ich wollte eigentlich nicht mit vier Jahren sterben. Das könnte nämlich bei einer weiteren OP passieren. Immerhin bin ich bei der letzten OP dem Tod nur knapp von der Schippe gesprungen und wäre fast an meinem engen Gaumen erstickt. Glück habe ich gehabt, dass Frauchen und Herrchen das genauso sehen. Sie verneinten eine weitere OP. Jetzt muss ich nicht mehr zum Tierarzt und werde zuhause weiter behandelt. Das Ganze kann zwar sehr langwierig sein, aber das schaffen wir jetzt auch noch. Ende gut. Alles gut!

Madox

Da guckste, wat? Von wegen Hunde können nicht denken. Zugegeben: Einige meiner vierbeinigen Artgenossen lassen tatsächlich an so mancher Hirntätigkeit zweifeln. Ich mein, wer trägt denn heute noch Dauerwelle? Echt wahr. Ich kenne da einige. Jaja, was ich schon in meinen 21 Hundejahren alles sehen musste. Deswegen wird es Zeit für mein eigenes Blog. Aber wo bleiben meine Manieren? Wenn ich mich vorstellen darf: Ich bin Madox.

Weiter schnüffeln? Hier lang ...

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