Ich und das Meer. Ach, bitte entschuldigt. Mon Dieu! Wo bleiben meine Manieren? Nur die komisch aussehenden Esel nennen sich doch zuerst. Das weiß doch jeder. Also: das Meer und ich. Wir beide, wir haben mittlerweile eine tierisch gute Bindung.
Meine Herren Verwandschaft im Körper eines Labradors haben ja von Geburt an eine heftige Beziehung zu allem, worin man mit Anlauf hineinspringen und wie wild rudern kann – ganz gleich, ob Sommer oder Winter. Meine Wenigkeit steht grundsätzlich eher auf flache Gewässer: Fützen oder Schlammlöcher, das ist meine Kragenweite.
Darin kann man sich komplett lang machen, was von oben manchmal etwas an ein Hähnchen erinnert, und den überhitzten Körper runterkühlen – und zwar ohne, dass ganz hinterrücks eine Welle angerollt kommt. Und da wären wir auch schon beim Thema: Wellen. Mit denen habe ich in der letzten Zeit meine Erfahrungen gemacht. Damit meine ich nicht, dass ich mal wieder die Welle gemacht hätte. Das natürlich auch. Aber seitdem ich mehrmals im Jahr in Holland bin, habe ich mit den Fluten regelmäßig wilden Körperkontakt.
Irgendwie scheint ohnehin ein kleiner Holländer in meinem Ruhrpott-Gewand mit französischen Wurzeln zu schlummern. Ich stehe zum Beispiel auch total auf Käse! Wenn ihr mir ein Stück Fleischwurst und lecker duftenden Gouda hinlegt, entscheide ich mich sabbernd für das gelbe Schlemmerstück. Deswegen ist es eigentlich kein Wunder, dass mich auch das offene Wasser zunehmend begeistert. Immerhin haben unsere niederländischen Nachbarn mit ihrem vergleichsweise kleinen Land 451 Küstenkilometer, wovon 250 km Strand sind – und wenn ich den sehe, düse ich los.
In Holland gibt es nämlich fast überall Abschnitte, an denen wir Vierbeiner ohne Leine flitzen dürfen. Mittlerweile werde ich immer mutiger im Meer und traue mich schon richtig weit raus. Glaubt ihr mir nicht? Dann guckt doch selbst, wie ich auf der perfekten Welle reite. Ganz schön cool, oder? 🙂 Nennt mich Madox, the Surfer Dog.