Was meint ihr: Können eigentlich alle Hunde schwimmen? Die meisten Menschen reagieren darauf ganz eindeutig mit einem „Ja“, obwohl das gar nicht der Fall ist. Deswegen staunen die Leute auch nicht schlecht, wenn sie mich in meinem neuen, extrem heißen Sommer-Outfit sehen: meiner eigenen Schwimmweste. Der gelbe Eyecatcher ist zugegebenermaßen etwas steif, aber ich fühle mich ein bisschen wie David Hasselhoff im Körper einer Bulldogge.
Ganz entgegen meiner eigenen Wahrnehmung verursacht mein Schwimmkostüm allerdings auch nicht selten ein heiteres Lachen am Ufer. „Guck mal, eine Schildkröte!“ rief letztens einer. Dabei ist das Ding echt tierisch cool an heißen Sommertagen, genauso cool wie ich eben.
Fehlbelastung ahoi!
Jetzt fragt ihr euch vermutlich, wie wir auf so eine Idee gekommen sind? Es ist so: Seit meinem Bandscheibenvorfall sind meine Hinterläufe nicht mehr so kräftig wie der Rest meines Astralkörpers. Heißt: Sie funktionieren, sind aber sozusagen nur meine Pro-Forma-Pfoten. Manchmal drehe ich mich vorne schon rum, während mein Hinterteil noch fest mit beiden Beinen auf dem Boden verankert ist. Seitdem sind meine Vorderpfoten auf eine beachtliche Größe herangewachsen, die wohl ungefähr den Tatzen eines American Bulldog entsprechen. Die hintere Partie erinnert dagegen eher an die zierlichen Pfoten eines Chihuahuas. Ein Menschen-Kumpel amüsierte sich doch letztens noch köstlich über meine beiden Bulli-Persönlichkeiten, die ich in den letzten Jahren rein gangtechnisch entwickelt habe und meinte lachend: „Mensch Madox, du bist doch einer: vorne Boxer, hinten Tänzer!“
Wenn die Pfoten schmerzen …
Unter uns gesagt, ist das auch nicht gerade angenehm. Gerade jetzt im Winter brennen meine Vorder-Feuer-Pfoten ganz doll durch die Fehlbelastung und das Gewicht, was auf ihnen lastet. Denn mittlerweile bringe ich 15 Kilos auf die Waage – alles natürlich feinste Muskelmasse, die ich vor allem im Nackenbereich entwickelt habe. Um diese Überlastung im Vorderbereich auszugleichen, muss ich meine Hinterläufe wieder richtig fit bekommen. Und als Herrchen und Frauchen vorletzten Sommer ein Boot und damit auch gleich eine Schwimmweste für mich geholt haben, kam Frauchen auf die Idee mit dem Schwimmtraining.
Ich sag euch eines: Das macht richtig Bock! Es hat zwar anfangs etwas gedauert, bis ich mich getraut habe, den Boden unter den Pfoten zu verlieren. Schließlich ist man als anständige Bulldogge ja eher der bodenständige Typ. Aber jetzt gibt es an heißen Tagen für mich nichts Schöneres, als durchs kühle Nass zu planschen.
Video-Doku: Bulldogge Madox beim Schwimmtraining
Frauchen hat das ganze Spektakel für euch dokumentiert, damit ihr seht, wie ich Schritt für Schritt immer mutiger wurde. Vielleicht wohnt bei euch ein Kumpel von mir, der das Gleiche durchgemacht hat wie ich? Wichtig ist eben nur, dass ihr meine Leidensgenossen langsam an die Sache heranführt und nie zu viel verlangt. Es gibt sicher auch Verwandtschaft von mir, die Wasser gar nicht mag. So ging es mir anfangs auch, bevor ich auf das Unterwasserlaufband musste.
Nun aber genug der vielen Worte, lassen wir meine mutigen Taten in Form von bewegten Bilder sprechen. Seht mal, wie toll ich das schon kann! Mein Bestes gebe ich, um schon bald ganz ohne Schwimmweste loszupaddeln. Schwimmpfote drauf.