War ich das etwa? Frage ich. Meistens ist die Antwort eindeutig: ja. Aber die Menschen haben mich so gezüchtet. Eigentlich kann ich nichts dafür. Ein bisschen peinlich ist es trotzdem mit mir. Das gebe ich zu. Vor allem im Büro. Ja, richtig gelesen: Mittlerweile darf ich mit Frauchen zur Arbeit fahren.
Jeden Morgen um halb sechs aufstehen ist jetzt zwar nicht wirklich mein Ding, ich mein, da schlafen selbst die Hühner noch. Aber wenn ich da bin, freue ich mich wie ein aufgescheuchtes Rudel Zwergpintscher. Es ist nämlich so: Ich, als der heimliche Boss im Büro, darf sogar mit zu den Meetings. Das wird dann besonders spaßig, wenn meine Eier wiedermal anfangen zu jucken. Dann versuche ich auf Teufel komm raus die Dinger zu erwischen. Dass ich da einfach nicht dran komme, will nicht in meinen Bulldoggen-Dickkopf herein. Und eines steht fest: Bevor du als Bully aufgibst, muss einiges passieren. Also drehe ich mich mit einer ganz besonders lautstarken Arie aus Grunz-, Schlabber- und Leckgeräuschen ewig lange im Kreis herum. Mein Fang-die-Eier-Spezial-Spektakel kommt in einem Meeting nur noch schlechter an, als zuhause schon der Fall. Naja. Frauchen kickt mich unauffällig in die Seite und meist gebe ich Ruhe. Und manchmal, ja manchmal, da wird mir urplötzlich kotzübel. Aber so richtig. Ich mein: Was willste da bitte machen? Da suchste dir eben ’ne dunkle Ecke unterm Schreibtisch und tust das, was du als echte Bulldogge machen musst: mal so richtig abkotzen. Nach mehrmaliger Schreibtisch-Reierei habe ich allerdings den Eindruck, als wenn meine ehrliche Offensive nicht besonders gut ankommt. Besonders dann, wenn es auch noch der Schreibtisch von Frauchens Chef ist… Ups. War ich das etwa?
Einfach ein Traum wie es geschrieben ist. Wer noch keinen Bully beaß der weiß einen Scha.s