Ich spreche meines Zeichens perfekt hundisch. Das ist als Französische Bulldogge nicht normal. Immerhin hat Mutti Natur grundsätzlich keine Rute für uns vorgesehen, und das erschwert eigentlich die Kommunikation mit nicht aus meiner direkten Verwandtschaft stammenden Artgenossen. Aber was soll ich sagen? Als bei uns sechs Bulldoggen-Welpen damals drei Ruten verteilt wurden, stand ich selbstverständlich in der ersten Reihe. Ha!
Denn tatsächlich hatten zwei meiner Geschwister ebenfalls eine Rute, die drei anderen nicht. Pech gehabt. Aber unter uns gesagt: Ich hatte andererseits auch tierisches Glück. Manche Züchter sind nämlich so festgefahren in ihren perfekten rassetypischen Merkmalen, was leider eine fehlende Rute einschließt, dass sie diese bei einer sogenannten „Fehlzüchtung“ einfach kupieren, sprich abschneiden. Wie sehr das schmerzen muss, mag ich mir in meinen kühnsten Bully-Träumen nicht vorstellen.
Jedenfalls spreche ich nicht nur normal hundisch, auch beherrsche ich die Sprache meiner rutenlosen Verwandtschaft perfekt. Falls ihr dessen nicht mächtig seid, hier gibt es den Bully-Duden zum Verstehen und Staunen:
Außerdem wurde ich mit einem ziemlich hellen Köpfchen gesegnet, das mir gestattet, auch die menschliche Sprache einigermaßen zu verstehen. Zwar ist mein Sprachschatz relativ begrenzt, aber er reicht, um erfolgreich durchs Leben zu tippeln. Bei Frauchen muss ich mich allerdings besonders konzentrieren, um etwas zu verstehen. Mein geschätztes Fräulein redet manchmal ohne Punkt und Komma. Es ist es eine kleine Meisterleistung zwischen dem Schwall an Worten die wichtigen Vokabeln herauszufiltern. Aber nach fast fünf Jahren mit Frauchens Wort-Druckbetankung darf ich mich selbst als offiziell bester „Wortschwall-Filter-Franzose“ küren. Applaus bitte.
Extra für euch habe ich mich jetzt auf meine fünf Buchstaben gesetzt und meine persönliche Bully-Mensch<->Mensch-Bully-Übersetzung angefertigt.
Übersetzung: Mensch-Bully<->Bully-Mensch
Menschen meinen | Bulldogge Madox versteht |
Madox | The one and only Bully-King 😉 |
Leckerchen | Es gibt was für die Kauleiste! Der Haken: meist nicht auf umme. Musste was für machen. |
Komm hierhin | Mein Typ wird verlangt. Mal schauen, ob ich Bock habe… |
Sitz | Nervend: Da sollste dich mit’m Allerwertesten aufm Boden hocken. |
Platz | Noch nervender: Mit’m blanken Bauch auf den kalten Boden sollste dich legen. Mondieu! |
Bleib | Fast unmöglich, aber manchmal machbar: stillgestanden! Höllenqual für einen ungeduldigen Typen wie mich. |
Aport | Sachen bringen. Warum weiß kein Hund, machen tun es die meisten. Dabei sind die Menschen schlichtweg zu faul. |
Aus | Raffe ich nicht. Was meins, ist meins! |
Nein | Das, was ich gerade anvisiere zu machen, am besten nicht machen. Sonst hat der Arsch Kirmes 😉 |
Heia machen | Ab inne Poofe – und ratzfatz ’ne Runde abschnarchen. |
Müssen ma‘ gucken | Irgendetwas Spannendes passiert gleich. |
Hundewiese | Mein Territorium nebenan. |
Teita gehen | Auf in den Wald, Wiese -> flitzen! |
Pipi machen | Gehänge da unten entleeren. |
Kacki machen | Drücken gehen. |
Kong | Tintentfisch-ähnliches Dingen, mit dem ich einen saumäßigen Spaß habe. |
Bällchen | Rundes Filzdingen. Hat mir zwar die Kauleiste zerstört, finde ich aber trotzdem geil! |
Stöckchen | Mein größtes Laster: Dinger aus Holz, liegen überall frei herum. |
Mama | Die astreine Perle, die immer bei mir ist, mir den Napf füllt, mich ausführt, knuddelt und lieb hat. Und meine Texte verbessert 😉 |
Papa | Der Typ, mit dem ich auf der Couch chille, mit dem ich kuschele, penne und spiele. Töfter Typ! |
Opa | Der Super-Spiele-Typ, bei dem es immer Action gibt! Eins-a-Kerl. Was würde ich bloß ohne den machen? |
Oma | Die, die mich immer knuddeln und knutschen will. Kann einem ganz schön auf die Eier gehen. Lieb hab ich sie trotzdem. |
Rocko | Meine Verwandtschaft in Beige, sieht aus wie ich, nervt aber ziemlich. Aber was willse machen? Familie kannse dir nicht aussuchen. |
Glen | Super Mini-Mensch aus der engen Familie. Kenne ich von klein auf, spielt mit mir und kümmert sich um mich. Hab ich lieb! |