In den letzten Monaten war einiges los bei mir, so viel, dass ich überhaupt keine Zeit mehr zum Geschichten-Tippern hatte. Schande über mein kleines Bullyhaupt, aber: Ich gelobe Besserung. Pfote drauf! Denn ich habe einiges zu erzählen.
Zum Beispiel war ich vor einigen Wochen bei Labrador-Hündin Lotte und einem Typen, der ganz, ganz viele Gerätschaften in seiner Hütte stehen hatte. Groß waren die, hoch – und vor allem hell. Ich kenne das ja schon von Frauchen. Die hat neuerdings auch immer so ein Dingen bei sich, das sie sich ständig vors Gesicht hält und dabei lauter komische Sachen macht. Ich kann euch eines sagen: In der Öffentlichkeit ist das tierisch peinlich. Was außerdem total seltsam ist: Wenn ich dann ganz genau hinschaue, um mir dieses wahnwitzige und blamable Gehampel irgendwie erklären zu können – denn normal ist das wirklich nicht – da freut sie sich auch noch. „Fein“, „Toll gemacht“ – heißt es dann. Dabei habe ich doch nur geguckt. Ja und manchmal, da blitzt so ein fürchterlich grelles Licht aus dem Dingen heraus, und ich bin die nächsten Sekunden blind wie ein Maulwurf. Aber gut, Hauptsache Frauchen ist glücklich. Was macht man nicht alles?
Jedenfalls war das bei dem Typen ähnlich, nur hatte der noch ein wesentlich größeres Lichterdingen. Was ein Gerät – riesig war das! Tja, und ich musste natürlich versuchen, ganz cool und lässig zu bleiben. Schließlich war auch Hündin Lotte noch mit uns im Raum. Der heiße blonde Feger hatte es sich schon in unserem hoffentlich baldigen gemeinsamen Liebesnest bequem gemacht und beobachtete mich intensiven Blickes. Dabei flirtete sie ziemlich heftig mit mir. So viel ist sicher. Zugegeben, das meine ich zwar immer, aber dieses Mal war es ganz wirklich so. Bully-Ehrenwort. Logisch, dass man als gestandene Bulldogge in so einem Moment nicht die weiche Seite zeigt. Dafür war es zu früh – also: keep cool! So die Devise. Ich schlawenzele also hin und will mich kuschelig zu ihr legen, da macht die was? Die steht doch tatsächlich einfach auf. Tze! Dann halt nicht.
Gut, mache ich es mir eben allein gemütlich. Ich will mich also gerade in dem muckelig vorgewärmten Bettchen aufs Öhrchen legen, da lockt Frauchen mich unter einem Vorbehalt in die Mitte des Raumes. Ringsum stehen sie wieder da, lauter dieser seltsamen Lampen und Sachen. Etwas unwohl ist mir schon in meinem Fell, auch als der Typ sich auf einmal vor mir hinhockt. Und dann passiert es – das habe ich bisher tatsächlich noch nie in meinen sechs langen Hundejahren erlebt: Der Typ nimmt den komischen Apparat vor das Gesicht und plötzlich kommt mir ein Leckerchen entgegen geflogen – mitten ins Gesicht. Haaaaaaaa….m…..haaahaa – hab’s geschnappt! Das is‘ ja ne coole Nummer, denk ich mir mampfend. Zack zack zack! Da fliegen mehr und mehr und mehr Leckereien in meine Richtung. Ich muss mich so sehr anstrengen beim Hinterher-Gucken, dass mir fast die Glubscher rausfallen. Ganz ehrlich: Da hat mich dann auch meine Umgebung nicht mehr gestört, weder Licht, noch Lotte und auch nicht Frauchen, die schon wieder unkoordiniert hinter mir rumstolpert und Faxen macht. So lecker war das. Und auf eine mir unerklärliche Weise habe ich den beiden Menschen mit meinem delikaten Gaumenschmaus auch noch eine Freude bereitet. Na, perfekt! Gerne wieder, Leute.
Nach dem fliegenden Dinner sind wir noch eine Weile dageblieben, weil Frauchen mal wieder ohne Punkt und Komma quasseln musste. Da kamen wir meine leichten Verdauungsbeschwerden eigentlich ganz gelegen. Nur ein, zwei, drei Mal die Luft verzaubern – und schon waren wir vor der Tür. Geht doch. Bis bald, Lotte. Dein supercooler Madox. Ach ja, und Christian: War lecker!
Übrigens heißt „Der Typ“ eigentlich Christian Vieler und macht tolle Tierfotos. Schaut doch mal vorbei: www.facebook.com/fotosfreischnauze. Lotte und er freuen sich tierisch über jeden neuen Freund.
Quelle: Video by Mediamag.net (Mediamarkt Magazin)