Als kleiner Franzose bin ich ja bekanntermaßen ein wenig eitel. Typisches Hundewetter mit Regen und Kälte ist so gar nicht meines, da mache ich es mir lieber auf dem heimischen Sofa bequem und drücke meine Knautschnase ganz fest in die Kissen. Was ich ebenso wenig leiden mag wie die nervige Katze von nebenan, die dreisterweise allabendlich an unserem Wohnzimmerfenster entlang flaniert und es sich letztens sogar im Wäschekorb von Frauchen gemütlich machte, ist, wenn mir jemand beim Geschäftemachen zuschaut.
Bevor ich die lästigen, durchdringenden Blicke auf meinem Popöchen spüre, krieche ich lieber bis in die hinterste Ecke, in den tiefsten Busch oder auf den steilsten Berg, um in aller Ruhe für große Franzosen zu können. Dass dieser Akt natürlich genauso ungemütlich wie auch gefährlich ist, dürfte klar sein. Nicht selten musste Frauchen mich mehr oder minder heldenhaft in der letzten Sekunde von der Klippe reißen, weil ich wie ein kleiner Hochseilakrobat wackelnd an der Schlucht hockte und dort den mutigen Buckeligen markierte. Bis gerade eben war ich der Meinung, dass dies eine von meinen persönlichen Madox-Marotten sei – aber von wegen! Wie sich jetzt nämlich herausgestellt hat, haben solche Typen wie ich sogar einen Namen: Buschhunde. Ernsthaft, genauso stand es auf der Website Chemnitz-Hunde.de geschrieben: „Es gibt zahlreiche Büsche und Bäume, so dass auch die ‚Buschhunde‘ ohne Probleme ihr Geschäft erledigen können.“ Klasse! Da muss ich hin.